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Rumänien
 
Transsilvanien, Gheorghe Pantir
und seine Familie
 
Die Sintis und Roma gelten unter dem einfachen Volk als „die Plage der Karpaten“. Sie bewohnen hauptsächlich die Gebiete der östlichen Slowakei und sind nahezu in ganz Rumänien vertreten. Da die Sinti und Roma aber meistens keine Bauern und Hirten sind, findet man die Siedlungen der Zigeuner meistens in den Ebenen rund um die Karpaten. In den bergigen Regionen sind die Romas, die wir bei unseren Recherchereisen getroffen haben, meistens Handwerker, Händler und Musiker. Das Problem der ethnischen Zugehörigkeit stellt sich besonders in Rumänien. Dort sagen viele assimilierte Roma und Sintis von sich,
dass sie Rumänen sind. Die Nachbarn aber erzählten uns einige Male unter der Hand, dies seien doch keine Rumänen, sondern Zigeuner. Unbestritten zählen die Sintis und Romas zu den großen Verlierern der gesellschaftlichen Umwälzungen nach dem Systemwechsel in Osteuropa in den Jahren 1989/90. Die Arbeitslosigkeit ist unter den Romas sehr verbreitet, ebenso leben Viele von der Sozialhilfe.
 
Gheorge Pantir:
„Seit ich ein Kind war, arbeite ich. Inzwischen bin ich schon 66 Jahre alt. Das Handwerk ist von meinen Vorfahren auf uns übergegangen, wir haben es erlernt, und so geht es immer weiter, ein Anderer lernt von mir, von diesem wieder ein Anderer. Ich habe es vom Vater gelernt, der Vater vom Großvater, und so ging es
von einer Generation zur anderen. Es gibt Nachwuchs in der Familie, der Sohn, der Schwiegersohn oder die Enkel, die das Handwerk jetzt lernen und weitermachen werden, wenn ich sterbe. Ich sage ihnen etwas: Wem die Arbeit nicht geschmeckt hat, der hatte es früher schwer und er hat es heute. Für Fleißige war es niemals schwer. Wer Arbeit gesucht hat, der hat auch Arbeit gefunden. Der sozialistische Staat damals unter Ceausescu war niemandes Freund und hat alle wahllos zur Arbeit herangezogen. Solange das gehalten hat, war es sehr gut. Jetzt ist es vorbei. Leute werden entlassen, es wird privatisiert, aber trotzdem: Wer Arbeit sucht, der findet sie.“
 
Pantirs Großmutter:
„Was sollen wir machen? Unsere Sorgen sind groß, wir haben so viele
Kinder und Enkelkinder, aber keine Arbeit und keine Löhne. Von der Sozialhilfe zu leben ist sehr schwer. Wir tun, was wir können wir leben von einem Tag auf den anderen, um nicht vor Hunger zu sterben.“ Pantirs Tochter: „Wir leiden wegen der großen Diskriminierung. Manche sagen, die Zigeuner sind so und so, aber wir sind nicht so. Wir sind ehrliche Leute, möchten arbeiten und nicht stehlen. Und hier in der Gemeinde hatten wir bisher keine Probleme mit der Polizei. Wir möchten arbeiten, um ein Haus mit Badezimmer zu haben und gute Lebensbedingungen für unsere Kinder. Aber wir haben nicht einmal Schulbrote, die wir ihnen in die Schule mitgeben können. Und das alles, weil wir keine Arbeitsplätze haben und von Heute auf Morgen leben.“